Die Herausforderung ist immens: Kriegsberichterstattung soll einerseits ein realitätsnahes Bild von der Wirklichkeit zeichnen und die Menschen zugleich ermutigen, sich weiter zu informieren.
In den Redaktionen ist der Bedarf an Austausch und Best Practices zu diesem Thema groß, denn immer mehr Medienschaffende merken, wie sich ihre Nutzerinnen und Nutzer zurückziehen und Kriegsberichterstattung nach Möglichkeit meiden.
Das Bonn Institute hat es sich zur Aufgabe gemacht, praxisnah zu erforschen, welche Form der Kriegsberichterstattung sich Mediennutzende – auch solche, die selber schon von Flucht und Vertreibung betroffen waren – wünschen. Darüberhinaus analysieren die Autorinnen Best Practices und sprechen mit Krisen- und Kriegsreportern sowie mit Journalistinnen und Journalisten in den Heimatredaktionen über die Möglichkeiten und Grenzen konstruktiver Kriegsberichterstattung.
Die praxisorientierte Studie wird im September 2022 auf Deutsch und Englisch veröffentlicht. Außerdem sind für Herbst zwei Workshops geplant.
Die Autorinnen
Die Projektleitung übernimmt die erfahrene Journalistin und Osteuropa-Expertin Pauline Tillmann. Sie hat 2011 bis 2015 als freie Auslandskorrespondentin in St. Petersburg gearbeitet und die ARD mit Beiträgen aus Russland und der Ukraine beliefert. Sie wurde für ihre Arbeit bereits mehrfach ausgezeichnet und setzt sich als freie Autorin, Trainerin, Coach und Nachwuchsmentorin für konstruktiven und perspektivenreichen Journalismus ein.
Prof. Dr. Katja Ehrenberg begleitet die Studie als wissenschaftliche Beraterin. Sie verfügt über langjährige und umfassende Methodenkompetenz in empirischer Sozialforschung sowie über fundierte Fachkenntnisse in Sozial- und Kommunikationspsychologie. Als zertifizierte Systemische Beraterin unterstützt sie Organisationen bei Projekten zu Kommunikation, Teambildung und Konfliktbeilegung.